Schwarzenborn - FREIZEIT & SEHENSWERTES
Das Fachwerkstädtchen Schwarzenborn, kleinste Stadt Hessens, wartet mit einem äußerst seltenen, gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtgrundriss auf, in dessen Mittelpunkt die Kirche steht. In der Nachbarschaft befindet sich das zirka 300 Jahre alte historische Rathaus. Bei einem kleinen Stadtrundgang können außerdem Teile der ehemaligen Stadtmauer, Goethes Ahnenhaus und einige Details der Schwarzenbörner Streiche betrachtet oder beschmunzelt werden.
1311 amtieren in Schwarzenborn neben dem Pfarrer ein Schultheiß. Da ein Schultheiß als gräflicher Beamter immer in einer Stadt wohnte, muß Schwarzenborn schon in Jahre 1311 mit Stadtrechten versehen gewesen sein. Ein Kaufvertrag vom 22. Juli 1329 dokumentiert indirekt die Stadtrechte von Schwarzenborn, da Pfarrer und Schultheiß den Verkauf von Land an das Kloster Immichenhain bezeugen.
Ende des 13. Jahrhunderts wurde aus dem armen Bergdorf Hunigerode in wenigen Jahrzehnten die für die damaligen Verhältnisse ansehnliche Stadt Schwarzenborn. Die Siedlungen innerhalb der Gemarkung Schwarzenborns wurden in die Wirtschaftsfläche der Stadt einbezogen. Dies war das Geschenk, das der Graf zu Ziegenhain seiner neuen Stadt machte.
Ein Schwarzenbörner Streich
Was wegen des Regenwetters beschlossen wurde
Es trat einmal Regenwetter ein, welches viele Tage ununterbrochen anhielt, so dass in Schwarzenborn große Besorgnis entstand. Da ließ der Bürgermeister die Stadtherren zusammenrufen, um zu beraten, wie dem Wetter Einhalt geboten werden könnte. Nun war das aber eine sehr schwierige Frage, wie sie nicht alle Tage in den Ratsversammlungen vorkommen. Die erste Sitzung führte zu dem Beschluss, dass man die Sache noch für eine Woche vertagen wollte, dass aber jeder während dieser Zeit an geeignete Vorschläge denken sollte. Die acht Tage vergingen, und es regnete immer noch. Von den Vorschlägen, welche in der zweiten Sitzung vorgebracht wurden, fand keiner Beifall. Auf Antrag des Bürgermeisters einigte sich dann die Versammlung zu dem Beschluss, noch vier Wochen zu warten. Wenn es dann immer noch regne, solle man die Sache gehen lassen, wie der Himmel es wolle.
Nach Karl Lyncker
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